Machst auch du Digital Detox?
Hi Unique,
je schlechter das Wetter wird, desto weniger Zeit verbringen wir draußen. Statt am See zu liegen, Radl zu fahren oder Eis essen zu gehen sind wir online. Das Handy verwächst immer mehr mit der Hand und so haben sich die Onlinestunden auf einmal fast verdoppelt.
Vor einigen Wochen wurde ich auf einmal ganz plötzlich zu Digital Detox gezwungen. Durch meinen Instagram Hack gab es, zumindest am Handy, kaum noch was zu tun.
Ich sitze also in der U-Bahn, und sobald ich auf mein Handy schaue, ist da nichts. Denn mein Instagramaccount ist offline. Zum ersten Mal seit langem nehme ich die Menschen um mich herum richtig wahr, sehe ihnen zu, beobachte, was sie tun und stelle fest, dass mich kaum jemand sieht. Das liegt aber nicht etwa daran, dass ich in einer schwer einsehbaren Ecke der U-Bahn sitze. Nein, es liegt nur an diesen magischen kleinen Displays, die fast jeder vor sich hält.
Sobald der eine oder die andere den Blick hebt, sehe ich ihn oder sie an. Doch bevor sich unsere Blicke treffen, senken sich ihre Augen, denn die Anziehungskraft dieses leuchtenden Vierecks ist einfach so viel stärker als meine Augen.
Enttäuscht senke auch ich den Blick und ganz automatisch checke ich wieder mein Handy. Natürlich gibt es keine Neuigkeiten, denn mein gesperrter Account hat mir noch etwas klar gemacht: Wenn du raus bist, bist du raus! Auf einmal kann man nicht mehr mitreden. Was hat X gepostet, was hat Y in seiner Story erzählt. Man selbst wird scheinbar uninteressant für andere …
Es ist erschreckend! Und als mich diese Erkenntnis trifft, schäme ich mich für meine Abhängigkeit.
Ist das schon eine Sucht?
Bin ich wirklich süchtig nach diesem kleinen unscheinbaren Ding? Schnell verdränge ich den Gedanken, schiebe ihn ganz nach hinten, dorthin, wo niemand ihn sehen kann. Doch irgendwie lässt mich der Gedanke nicht mehr los, er hält mich fest. Also ziehe ich mein Handy aus der Tasche und google. Schon wieder Internet!
Ich lese einen Artikel nach dem anderen und mache sogar einen Test. Das Ergebnis? Negativ. Ich bin erleichtert und doch sitzt der Schock tief.
Ich bin fast am Ziel meiner Bahnfahrt … ich blicke mich ein letztes Mal in der Bahn um, und als ich die anderen Menschen so sehe, beschließe ich, dass sich etwas ändern muss.
Diese unfreiwillige Sperre kann auch zu etwas Gutem werden, denn neben dem Instagram Leben gibt es auch noch ein reales Leben, mit „echten“ Menschen und Freunden, die gemeinsam mit dir ausgehen, lachen und Spaß haben.
Mein Vorsatz: Digital Detox
Digital Detox ist ein Trend, der hoffentlich mehr als ein Trend bleibt.
Bei Digital Detox wird während eines bestimmten Zeitraums auf Laptop, Tablet und Handy verzichtet. Man ist einfach mal nicht erreichbar, muss kein neues Bild hochladen und kann wieder Kontakte in der Offline-Welt, der „richtigen“ Welt, pflegen.
Es gibt sogar Digital Detox Camps für diejenigen unter uns, die sich eine Kur alleine nicht zutrauen.
3 Phasen des Digital Detox
1. Du bist unruhig und ziemlich genervt von dem Projekt
Es ist verdammt ungewohnt, sich bewusst gegen die Nutzung des Internet zu entscheiden. Denn auch wenn es nur ein paar Stunden sind, hast du das Gefühl, etwas zu verpassen. Ist das eigentlich schon FOMO?
Du weißt einfach nicht, was du tun sollst … seien wir ehrlich, wir sind es doch gar nicht mehr gewohnt, Zeit ohne das Internet zu verbringen. Also läufst du rum und wirfst immer wieder einen verstohlenen Blick auf dein Handy und deinen Laptop. Gib nicht auf, denn es wird besser!
2. Du wirst ruhiger und viel aufmerksamer
Fast unmerklich stellt sich Schritt für Schritt ein Gefühl von Entspannung ein – Digital Detox zeigt Wirkung. Die nervösen Blicke zu allen Internetgeräten werden seltener. Stattdessen liest du ein Buch und merkst kaum, wie schnell die Zeit vergeht.
Als du von deinem Buch aufblickst stellst du zum ersten Mal fest, wie gut es sein kann, nicht ständig erreichbar zu sein.
Auch deine Augen fühlen sich nicht mehr so müde an und auf einmal fallen dir Dinge auf, die dir davor noch nie aufgefallen sind.
3. Du bist effektiver, motivierter und offen für Neues
Digital Detox sorgt für einen freien Kopf – und plötzlich hast du wieder viel mehr Motivation, voran zu kommen. Die stündlichen Facebook- und Instagramchecks hast du nicht mehr nötig. Stattdessen bist du effektiver und probierst auch mal ganz neue Sachen aus. Plötzlich hast du Zeit für spontane Unternehmungen und auch die realen Freundschaften werden wieder mehr gepflegt.
Nach deinem Digital Detox Projekt weißt du nun, dass die neu gewonnene Zeit auch super anders genutzt werden kann 😉
Vielleicht sagst du jetzt, dass Digital Detox zwar ein netter Trend ist, aber dass du das auf keinen Fall nötig hast. Weißt du was? Vor meiner Sperre hätte ich dir das Gleiche gesagt. Ich hätte niemals gedacht, wie abhängig ich von einer dämlichen App bin. Tja, und doch bin ich es. Die Erkenntnis ist hart! Doch sobald du es schaffst, dir diese Abhängigkeit, diese Sucht selbst ehrlich einzugestehen, hast du schon den ersten großen Schritt gemacht.
Bist auch du bereit für Digital Detox?
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