Hi Unique,
du sitzt in deinem Zimmer und liest diesen Post. Du sitzt oft in deinem Zimmer und siehst, was all die anderen treiben. Du kennst ihre Geschichten, bevor sie dir davon erzählen.
Sexy Bikini Bilder am Strand, riesige Burger und die Skyline von New York – das ist es, was du jeden Tag auf Instagram siehst. Du siehst das alles, siehst die glücklichen Menschen, die die tollsten Orte der Welt bereisen, auf die besten Events gehen und die größten Kooperationen haben.
Tja und dann siehst du dich, alleine, zu Hause und plötzlich kommt da dieses ungute Gefühl in dir hoch. Du scrollst weiter, siehst dir noch eine Instagramstory an und noch eine. Die Zeit läuft und schnell ist eine halbe Stunde vergangen. Aufhören fällt schwer, denn das Handy liegt schwer in deiner Hand, ja, es ist beinahe wie festgeklebt und du willst noch mehr sehen. Du kannst gar nicht genug bekommen von all den tollen Bilder. Oder hoffst du einfach auf eine Story, die nicht so toll ist? Während du ein Video nach dem anderen siehst, macht sich dieses ungute Gefühl immer weiter breit. Langsam schnürt sich deine Kehle zu und du merkst, wie du den Kopf immer weiter hängen lässt. Welches Gefühl das ist? Es sind die guten alten Selbstzweifel, naja, und ein bisschen Neid, ein bisschen Resignation und vielleicht auch noch ein bisschen Enttäuschung. Statt deinen Pina Colada auf den Malediven zu trinken, sitzt du zu Hause in deinem Zimmer mit einem schlechten Gefühlscocktail. Warum bist du nicht die Person in den Videos, die so viel Spaß hat? Warum sitzt du immer zu Hause und kuckst diese Videos, statt selbst in welchen zu sein?
Du kennst dieses Gefühl und diese Gedanken nur zu gut? Dann leidest auch du unter FOMO, der ersten inoffiziellen Social Media Krankheit.
Was ist FOMO
Vielleicht liegt es an unserem vollen Terminkalender, vielleicht an all den Filmen oder vielleicht liegt es ganz einfach an unserer Social Media Aktivität – die Angst etwas zu verpassen ist all gegenwärtig. FOMO (Fear of missing out) wird als inoffizielle Social Media Krankheit, als Ereignissucht behandelt. Statt der Zeit mit Freunden und der Familie hinterherzujagen sind es heute die Events, die wir suchen. Schließlich kannst du dann all deinen Followern zeigen, wo du schon wieder warst. Du kannst es twittern, auf Facebook posten oder gleich live auf Instagram sein.
Mehr ist mehr, denn wer mehr macht, erlebt mehr! Oder?
Ob FOMO wirklich schon eine Krankheit ist? Ich denke, jeder hat diese Tage, an denen er denkt: „Warum bin ich das nicht?“ oder: „Ach da wäre ich jetzt auch gerne“. Doch wenn diese Gedanken täglich wieder kommen und immer weiter zu nehmen, kann FOMO durchaus krankhaft werden.
Jetzt denkst du sicher: Ja und? Ist doch egal, wenn ich neidisch bin. Deswegen bin ich ja nicht krank. Ich hab kein Fieber und keine Grippe, mir ist nicht schlecht, ich fühle mich nicht schwach. Da hast du auch absolut recht, aber die eigentlichen Probleme treten eigentlich erst mit der Zeit auf. Durch den ständigen Druck, den du dir selbst machst, überall dabei sein zu müssen, bist du eigentlich dauernd gestresst. Und wenn du doch mal etwas verpasst, dann ist die Enttäuschung groß. Neben der Enttäuschung nagt vor allem die Angst, etwas zu verpassen, an dir. Denn auch, wenn du dir einredest, dass ein gemütlicher Abend zu Hause genauso gut sein kann, fragst du dich ständig, wie das Event wohl ist, wie die Reise verläuft oder welche tollen Menschen die anderen wieder kennenlernen. Der Druck, die Enttäuschung und das ständige Gefühl etwas zu verpassen können im schlimmsten Fall zum Burn Out führen.
FOMO kann zu einer ernsthaften Krankheit werden und darf deswegen nicht mehr totgeschwiegen werden!
FOMO auch bei großen Influencern
Als ich die letzten Videos und Bildunterschriften von Masha gesehen habe, war ich doch erst sehr erstaunt. Plötzlich bröckelt das immer so perfekte Bild der großen Influencer, die wir alle so beneiden. Auch sie hatte das Gefühl etwas zu verpassen, hat immer wieder erzählt, dass ihr Leben im Vergleich zu dem Ihrer Freunde so langweilig sei und dass sie sich deswegen erst einmal etwas zurückziehen wolle. Ich fand es sehr mutig, dass sie auch diese Seite von sich gezeigt hat, denn wenn wir ehrlich sind – wer will etwas negatives sehen? Niemand! Ständig wollen wir nur den Perfektionismus auf Instagram sehen, alle sind immer happy, braun gebrannt und eigentlich immer „best friends“. Tja, aber so ist es nicht. Egal wie erfolgreich in deinen Augen jemand ist, es gibt immer Menschen, die sind in irgendetwas besser, haben die tolleren Freunde, die cooleren Reiseziele und die exklusiveren Kooperationen. Also liebe Masha, du kannst sehr stolz auf dich sein, dass du deinen Abonnenten auch diese Seite gezeigt hast.
Sei ehrlich zu dir und zu anderen
Vielleicht sitzt du gerade vor deinem Laptop oder deinem Handy und fragst dich, was ich hier eigentlich für einen Unsinn schreibe. Aber vielleicht denkst du in einer ruhigen Minute doch noch einmal darüber nach und erkennst auch dich in dem einen oder anderen Punkt wieder. Dann sei ehrlich zu dir selbst. Gib vor dir selbst zu, dass auch du manchmal Angst hast, etwas zu verpassen. Das ist nichts Schlimmes und du kannst mit deinen Freunden auch darüber sprechen. Manchmal ergeben sich sogar ganz neue Gelegenheiten wenn man einfach sagt, dass es schade ist, dass man nicht dabei sein kann. Vielleicht findet es ja einer deiner Freunde auch schade, nicht dabei zu sein und ihr habt gemeinsam einen guten Abend? Oder du kannst doch noch mit 😉
Die Gefahr von FOMO besteht hauptsächlich im Verschweigen. Allein in deinem Zimmer zu sitzen und dich zu ärgern, neidisch zu sein und etliche Videos anzusehen, schürt die Angst und hebt den Stresspegel. Sprichst du aber offen darüber, werden die anderen Verständnis haben. Fast jeder ist irgendwann mal von FOMO betroffen und wenn es nur 5 Minuten sind. Auch ich habe oft das Gefühl etwas zu verpassen, wenn ich die Instagramstory all meiner Blggerfreunde sehe.
3 Quick Tipps gegen FOMO
1. Geh geplant offline. Detox ist wohl der Trend 2016 und 2017. Warum versucht du es nicht auch mal. Gönn dir pro Tag einfach ein paar Stunden ohne Internet. Der Einstieg fällt vor allem im Urlaub leicht. Einen interessanten Beitrag mit ganz persönlichen Erfahrungen findest du dazu bei Julia von Stylingliebe.
2. Entscheide dich bewusst für ein Event. Man kann nicht auf zwei Festen gleichzeitig tanzen und doch versuchen es viele. Sind zwei Events an einem Abend, wird oft die Location gewechselt. Studien beweisen, dass dieser Wechsel nicht nur blöd für den Gastgeber ist, sondern auch unglücklich macht. Die andere Party könnte schließlich genau nach eurer Verabschiedung richtig toll werden.
3. Mach dir klar, warum du in manchen Momenten Angst hast, etwas zu verpassen. Wenn gerade mal wieder so ein Moment kommt, dann frag dich, was du grade lieber machen würdest und warum. Warum ist es so viel besser auf dieser Party zu sein als auf der gerade?
JOMO – Joy of missing out
Natürlich gibt es schon wieder eine Gegenbewegung zu FOMO. Ein Trend gegen eine Krankheit? Naja, ich weiß nicht … und doch gefällt mir die Einstellung. Man muss nicht immer überall sein, und manchmal kann ein bisschen Zeit für dich selbst dir auch mal richtig gut tun.
Bist auch du betroffen oder hast Freunde, die ebenfalls an FOMO leiden könnten? Dann teile doch diesen Beitrag mit Ihnen <3
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