Hi Unique, mein Albtraum wurde wahr: Mein Instagramaccount wurde gesperrt.
Doch noch mal ganz von vorne.
Glücklich sitze ich am Küchentisch und will dir gerade den leckeren Kuchen meiner Mama auf meiner Instagramstory zeigen. Doch was ist das? Plötzlich wird der Bildschirm schwarz. Okay, denke ich mir, da bin ich wohl aus Versehen auf den Ruhemodus Button gekommen … Ich öffne Instagram also erneut – aber statt des Startfeed sehe ich die Anmeldemaske. Das ist ja komisch …
Die Ruhe vor dem Sturm
Langsam kommt Unsicherheit in mir auf – die Ruhe vor dem Sturm. Schnell sind Benutzername und Kennwort eingetippt. Mein Daumen nähert sich langsam dem „Anmelden“ Button. Klick.
Als mein Startfeed nicht erscheint, keimt Panik in mir auf. Stattdessen ploppt dieses kleine, weiße und so unscheinbare Feld auf.
Erst lese ich gar nicht richtig was dort steht, will es gar nicht wahrnehmen und will es schon wegklicken. Aber dann stechen mir zwei Worte ins Auge: „Instagramaccount gesperrt“!
Das große Unwetter
Oh mein Gott! Hektisch lese ich den ganzen Text. Wieder und wieder, und dann ist es da … der große Sturm in mir bricht los.
„Dein Konto wurde wegen einer Verletzung unserer Nutzungsbedingungen gesperrt. Erfahre hier, wie du dein Konto wieder entsperren kannst“. Bitte???? Verletzung der Nutzungsbedingungen? Ich bin mir gar keiner Schuld bewusst! ICH HABE NICHTS GEMACHT!!!! Wieso ist mein Instagramaccount gesperrt? Und dann kommt in mir langsam eine Erinnerung hoch. Das habe ich doch schon mal irgendwo gelesen … Plötzlich steht das Wort klar vor meinem inneren Auge: G E H A C K T
Das passiert gerade nicht wirklich, denke ich mir. Ich meine, wen sollte bitte mein Account interessieren? Sowas passiert doch nur richtig großen Accounts, oder? Das ist bestimmt nur eine Verwechslung, also starte ich die App einfach neu … versuche mir gut zuzureden und rede mir ein, dass das alles nur ein dummes Missverständnis ist.
Als das kleine Fenster erneut aufpoppt, schwindet alle Hoffnung und die Panik hat mich endgültig in der Hand. Schon kommen die ersten Nachrichten und Anrufe, was mit meinem Account sei und ob ich gehackt worden bin.
Gehackt – immer wieder kreisen meine Gedanken nur um dieses eine Wort. Ich sitze einfach nur da und werde äußerlich ganz ruhig, während in mir drin der Sturm wütet. Endlich klicke ich auf den „Erfahre mehr“ Button und muss noch mal lesen, dass ich gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen habe. Doch ganz unten auf der Seite kann man auch einen Fehler melden. Denn genau das ist das Ganze hier: ein Fehler! Ich bin mir sicher nicht gegen irgendwelche Richtlinien verstoßen zu haben.
Nieselnder Regen
Langsam und bedacht darauf, ja keinen Fehler zu machen, fülle ich das Formular aus. Lese alles genau durch. Checke jede Antwort zweimal, Sende dann das Formular endlich ab. Ich sitze da und höre dem Regen vor meinem Fenster zu, als eine neue Mail ankommt. Ich soll ein Bild von mir senden, vor einem hellen Hintergrund mit einem Zettel in beiden Händen. Auf diesem Zettel soll mein Name, mein Instagramname und ein Code stehen. Erleichtert schreibe ich alles auf einen Zettel und mache das Bild. Ein bisschen wie ein Straftäter im Gefängnis, kommt es mir in den Sinn. „Schuldig!“ rast es durch meinen Kopf und ich höre mich gleich darauf laut sagen: „Nein, du bist nicht schuldig! Du hast nichts falsch gemacht!“. Und ich werde wieder ein bisschen ruhiger …
Schnell ist das Bild gemacht, die Mail geschrieben und versendet.
Ekelhafter Dauerregen
Jetzt, nach dem die erste Panik abgeebbt ist, kommt der nervenaufreibende Teil – das Warten. Was wird aus meinem Account werden? Wird er noch genauso aussehen wie zuvor? Kann ich noch etwas tun oder habe ich schon alles getan? Wie lange wird es dauern bis sich jemand meldet?
Fragen über Fragen, die mir niemand beantworten konnte und so wurde das Warten immer schlimmer. Zwischendurch im Netz nach gleichen Schicksalen, gleichen Problemen suchen, immer wieder, immer mehr, immer weiter … und … warten … warten … warten … es fühlt sich an wie eine stumme Warteschleife am Telefon … niemand sagt etwas … nur stummes Rauschen …
24h offline
So sehr ich es auch gehofft hatte, ja, im wahrsten Sinne des Wortes davon geträumt hatte, der Account war und blieb gesperrt. Statt der so sehnlichst erhofften und erlösenden Mail finde ich also, ja klar, nichts. Keine Rückmeldung, kein öffentliches Statement, nichts.
Also heißt es wieder Mails schreiben bis die Finger bluten. Doch auch am Abend diesesTages hatte ich noch keine Rückmeldung. Ich wurde tatsächlich einfach in dieser ätzenden Leere stehen gelassen.
48 h offline
Auch diese Nacht war kurz, und als ich (mal wieder) hoffnungsvoll den „Anmelden“ Button drücke, erscheint ein Ladezeichen. Oh mein Gott :O Sollte das etwa heißen, dass mein Account wieder da ist?? Doch so schnell die Hoffnung und Freude aufkeimte, so schnell kamen auch die Ernüchterung und das kleine Pop Up zurück.
Wieder etliche Mails später ist es Zeit für ein Mittagessen. Resigniert stochere ich darin herum und kann nur denken: 48h, der Account ist nun schon 48h weg….Ob da wohl jemals noch was kommt?
Nach dem Mittagessen werden erst mal wieder die News gecheckt, doch statt Mails vom Support habe ich Nachrichten erhalten, die mir weiß machen wollen, dass ich selbst an allem Schuld sei und dass Instagram sowieso kein sicherer Job ist … Wow!!! Danke an die Leute, die in so einer schweren Situation auch noch darauf rumhacken, ja es beinahe genießen zu scheinen, wie andere leiden …
54 h offline
Ich sitze mit einer Freundin in einer Bar und versuche, mich abzulenken. Doch ab und zu wandert mein Blick wieder zu meinem Handy. Immer wieder checke ich verstohlen meine Nachrichten und plötzlich sehe ich die Mail. Eine Mail vom Instagram Support mit dem Betreff „Instagramaccount deaktiviert“.
Natürlich muss ich diese Mail gleich lesen, denn eine neue Panikwelle überkommt mich. Soll‘s das gewesen sein? Einfach so? Doch die Panik wandelt sich in übermäßige Freude als ich von einem „Fehler“ lese. Mein Account ist wieder da!!!! Ich bin so erleichtert und merke wie langsam die Anspannung von mir abfällt und ich endlich zur Ruhe kommen kann. Ein paar kleine Freudentränen kullern über meine Wangen … und endlich kann ich den Abend absolut genießen 😀
Instagramaccount gesperrt, was tun, wenn‘s passiert:
Eine Step-by-Step Anleitung
1. Ruhe bewahren
Ich weiß genau, das ist alles andere als leicht, wenn der Instagramaccount gesperrt ist. Aber es ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Nur wenn du ruhig bist, liest du alles genau durch. Durch Panik und Hektik passieren Fehler und der Reaktivierungsprozess kann sich noch länger hinziehen.
- – Versuche dich ganz normal einzuloggen
- – Lies im Pop Up, ob dein Instagramaccount gesperrt ist
- – Klicke auf „Erfahre mehr“
- – Lies den Text und klicke dann, wenn nichts anderes auf dich zutrifft, auf „Einen Fehler melden“
- – Befolge die Anleitung von Instagram Schritt für Schritt
2. Erfülle alle Aufgaben möglichst schnell und ordentlich
Sobald du die Mail mit deinem Code bekommst, solltest du schnellstmöglich ein Bild von dir machen. Allerdings solltest du trotzdem leserlich schreiben und dich zumindest kurz zurecht machen. Sonst kann es dir genauso wie Franziska Elea gehen, die ungeschminkt nicht erkannt wurde. Man weiß ja nie wer da am anderen Ende sitzt -.-
3. Schreibe die richtige Mail
In deiner Mail solltest du nicht nur das Bild senden, sondern unbedingt auch noch mal betonen, dass du auf keinen Fall gegen die Richtlinien und Nutzungsbedingungen verstoßen hast. Außerdem kannst du deine Mail mit einer höheren Priorität verschicken und hoffen, dass dir dadurch schneller geholfen wird.
Kontaktiert Instagram sowohl über Mail als auch über Facebook.
4. Lenk dich ab
Egal wie viele Mails du schreibst, die Rückmeldung dauert. Also ist es am besten sich abzulenken. Geh Shoppen, hör Musik oder lies mal wieder ein Buch. Je mehr Ablenkung desto besser.
5. Gib die Hoffnung nicht auf
Ich weiß das ist unglaublich schwer, aber gib niemals die Hoffnung auf. Dein Account wird wieder kommen und alles wird wieder gut! Instagram wird dich zwar eine Weile im Regen stehen lassen, doch dafür wird es andere geben, die immer wieder nach deinem Account suchen und dich auf dem Laufenden halten. Gib die Hoffnung nicht auf!
Und nun …?
Die Freude ist groß, denn mein Account ist wieder da, fast so wie zu vor. Und doch bleibt da dieses ungute Gefühl, denn eines ist mir durch dieses Erlebnis klar geworden: es ist erschreckend, wie abhängig wir von dieser App sind. Es ist nur ein kleines Icon und doch so viel mehr …
Schreibe einen Kommentar