Hi Unique,
die Temperaturen klettern langsam, das Thermometer steigt, die Freibäder sind überfüllt und die ersten Kugeln Eis geschleckt.
Ach, es könnte alles so schön sein, wenn, ja wenn da nicht all die anderen Menschen wären. Während du entspannt auf deiner Liege neben dem Pool liegst, siehst du etliche Leute an dir vorbei gehen. Langsam aber fragst du dich, warum hier alle so einen tollen Bikinibody haben. Okay, der ein oder andere ist schon etwas dicker, aber die Mehrheit sieht einfach toll aus. Du schaust an dir herunter und siehst den Bikini, der ein bisschen zu eng sitzt. Schon im nächsten Moment schlendert wieder eine hübsche Blondine an dir vorbei – groß, schön, schlank: Modelmaße. Je länger du hier auf deiner Liege liegst, desto unangenehmer wird dir all deine nackte Haut. Schnell drehst du dich auf den Bauch. Als du dich umdrehst, siehst du deine nicht perfekt manikürten Füße und deine käseweißen Beine. Oh Mann! Das unangenehme Gefühl nimmt langsam überhand, also stehst du auf, packst deine Sachen und gehst. Zum Glück kommt dir eine dicke Frau mit Cellulite entgegen und du denkst vielleicht: “Besser als die sehe ich allemal aus. Immerhin geht sie schwimmen, aber statt dem Bikini sollte sie unbedingt einen Badeanzug tragen”.
Zu Hause angekommen schaust du in den Spiegel, testest aus, wie es wäre wenn deine Beine schlanker wären, hebst deinen Po an und pushst deine Brüste. Als alles wieder die alte Form annimmt drehst du dich seufzend vom Spiegel weg.
Selbstzweifel dank Photoshop, Lightroom & Co.
All diese perfekten Mädchen und Frauen, die wir jeden Tag auf unserem Instagramfeed sehen, beeinflussen uns. So schön wir sie auch finden, so schlecht fühlen wir uns danach oft selbst.
Da wir jeden Tag mit Bildern von perfekten Mädchen auf diversen Social Media Kanälen konfrontiert werden, ist es schwer, sich nicht mit ihnen zu vergleichen. Klar, wir alle wissen, das dank Photoshop so einiges verbessert und verschönert wird, und doch bleibt unterschwellig immer der Vergleich im Hinterkopf.
Bekommt man dann noch ab und an einen komischen Blick zugeworfen oder vielleicht sogar einen doofen Kommentar – tja, dann ist es oft schwer sich selbst so zu mögen, wie man ist, so ganz ohne Selbstzweifel.
Jeder von uns mag die eine oder andere Sache an sich nicht so gern. Jede Frau hat so ihre Problemzonen und mag sie in deinen Augen auch noch so perfekt aussehen.
Davon spreche ich hier aber nicht, sondern von einer extremeren Form. Selbstkritisch zu sein ist okay, doch genau wie bei FOMO gilt das nur in bestimmten Maßen.
Was ist Bodyshaming?
Zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein – irgendwas ist eben immer falsch. Nicht nur an anderen Frauen, nein, vor allem an uns selbst.
Bodyshaming bedeutet “Shaming someone for their body type”. Bodyshaming fängt also schon in dem Moment an, wenn du darüber nachdenkst, dass die Frau im Supermarkt schon mal wieder ins Fitnessstudio gehen könnte oder sich zumindest etwas vorteilhafter kleiden sollte. Und es hört auf, wenn du alleine in deinem Zimmer bist, nackt vor dem Spiegel stehst und deine Brüste anhebst, und deinen Bauch einziehst.
Selbstzweifel nagen an uns – immer und immer wieder, und oft versuchen wir eben diese Selbstzweifel zu kompensieren, in dem wir andere schlecht machen.
Von Tigh Gaps und Hip Dips
Jedes Jahr gibt es nicht nur neue Mode- und Beautytrends, sondern auch neue Bodytrends. Welche Figur ist wohl diesen Sommer in? Sind es immer noch die Tigh Gaps, sprich die Lücke zwischen den Oberschenkeln bei geschlossenen Beinen? Oder sind es doch eher die Hip Dips, also die ganz natürlichen “Dellen” in den Rundungen der Hüfte, direkt an den Hüftknochen.
Es ist absurd mit dem eigenen Körper Trends zu verfolgen. Sobald du den Trend tatsächlich erreicht hast, gibt es schon lange wieder neue, “bessere” Sachen. Vieles, kann man einfach nicht beeinflussen und egal wie viel du trainierst, du kannst nicht bestimmen an welchen Stellen du wie viel abnehmen willst.
Wer denkt sich solche Trends überhaupt aus und was ist genau daran so toll? Wer sagt mir, dass es nächstes Jahr nicht total in ist, Speckröllchen zu haben?
Ihr merkt schon, wenn man sich das ganze mal wirklich bewusst macht, wird es doch etwas lächerlich. Genau das ist der erste Schritt in die richtige Richtung anti Bodyshaming.
Irgendeiner ist immer hübscher
Wer zu dick ist, isst zu viel, rennt dauernd zu McDonalds und hat noch nie ein Fitnessstudio von innen gesehen. Wer zu dünn ist, der hungert sich runter, geht ständig kotzen und hat sowieso Sportsucht.
Ja, genau das ist es, was wir alle denken – oder? Klar niemand würde es jemals laut aussprechen, aber im Endeffekt reicht doch schon allein der Gedanke daran.
Nur weil jemand etwas fülliger oder schlanker ist, liegt das nicht unbedingt an Ess- und Sportgewohnheiten. Doch was eigentlich noch wichtiger ist: Schlanke Leute sind nicht unbedingt glücklicher. Das wird uns zwar täglich mehrfach im Fernsehen, auf Social Media und in Zeitschriften vermittelt, aber Schlanksein ist nicht für jeden das ultimative Glück.
Das wichtigste ist, dass du mit dir selbst und deinem Körper zufrieden bist. Du hasst das Fitnessstudio? Dann geh nicht 6 Mal pro Woche hin, nur um einem Ideal hinterher zu rennen. Du liebst Eis? Dann iss es 😉 Stop Bodyshaming!
P.S. der Gegentrend zu Bodyshaming ist Body Positivity. Mehr dazu findest du bei der lieben
Esra von Nach Gestern ist vor Morgen
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